HörensWert – Der Podcast rund um deine Ausbildung.

Timo: Hallo ich bins Timo. In der heutigen Folge geht es darum, wie man erfolgreich lernt und Prüfungen meistert.

Wer kennt das nicht, eine praktische oder schriftliche Prüfung steht vor der Tür und die Beine werden ganz weich, man ist nervös und plötzlich hat man das Gefühl alles vergessen zu haben. Du bist in der Ausbildung und Prüfungen sind für dich quasi an der Tagesordnung, denn wahrscheinlich ist fast alles was du lernst und tust neu und ungewohnt. Viele Dinge machst du zum ersten Mal und gerade im Umgang mit Menschen und der Verantwortung für deren Gesundheit, braucht es viel Routine. Ganz nach dem Motto „Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen“. Neben dieser Herausforderung im Pflegealltag, musst du außerdem Zeit zum lernen finden und hast schriftliche Prüfungen in der Schule, die du bestehen musst.

In dieser Folge geht es daher um das Thema »Lernen und Prüfungen erfolgreich meistern«. Neben ein paar Fakten, gebe ich dir Tipps, damit du deine Ausbildung erfolgreich und vor allem auch mit viel Freude meisterst.

Was denkst du? Wie behalten wir das was wir ge- oder erlernt haben am besten? Durch machen, hören, sehen oder einer Kombination daraus?

Wenn wir etwas selbst machen, ist es um 90 Prozent wahrscheinlicher, dass wir diese Dinge behalten.  Das bedeutet, dass es sehr wichtig ist und dir wirklich sehr hilft, wenn du im Pflegealltag selbst Neues ausprobierst und Handgriffe immer wieder praktisch auch zu Hause mit Freunden oder an deiner Familie übst.

70 Prozent behalten wir indem wir über Ge- oder Erlerntes sprechen und uns selbst oder anderen in eigenen Worten laut erklären. Hab keine Scheu vor Selbstgesprächen, sie helfen dir das neue Wissen oder Handgriffe wirklich zu behalten. Nur noch 50 Prozent behalten wir von etwas, was wir zur gleichen Zeit hören und sehen, also wenn deine Praxisanleitung dir zeigt, wie du zum Beispiel einen Patienten richtig umlagerst und dir dabei jeden Schritt erklärt oder du dir Tutorials ansiehst. Um es zu festigen musst du es dann aber, wie wir schon gehört haben, selbst tun und auch erklären können was du tust.

Leider bleiben nur noch 30 Prozent hängen, wenn wir etwas lediglich sehen, also nur beobachten, wie andere Pflegekräfte einen Patienten oder Bewohner umlagern, aber keine Erklärung bekommen, was eigentlich genau gemacht wird und wo man anpacken darf und sollte. Das kannst du auch mit einem Stummfilm vergleichen.

Und nur 20 Prozent behalten wir von dem, was wir einfach nur hören. Fast nach dem Motto „Da rein und dort raus“. Das kennst du sicherlich aus der Schule, man bekommt sehr viel Input und hört dem Lehrer gefühlt stundenlang zu. Umso wichtiger ist es, dass du dich nachträglich mit dem Lernstoff selbst nochmal beschäftigst. In Lerngruppen könnt ihr euch sehr gut gegenseitig neuen Lernstoff und Dinge erklären und euer Wissen abfragen oder Handgriffe oder Situationen praktisch üben und durchspielen.

So jetzt hast du schon viel erfahren, aber nicht alles lässt sich praktisch üben und du brauchst vielleicht Lerntipps für den ganz trockenen Lernstoff. Du hast bestimmt schon Lernmethoden empfohlen bekommen und ausprobiert, welche dir aber überhaupt nicht geholfen haben. Woran das liegt erkläre ich dir jetzt.

Jeder von uns hat einen bevorzugten Kanal, mit dem wir besonders gut lernen können und wir unterscheiden uns daher in vier Lerntypen. Es gibt den Hör-Typ. Dieser Typ muss hören um zu lernen und lernt zum Beispiel gut über Gespräche oder Wortspiele. Er benötigt eine ruhige Lernumgebung und spricht Inhalte nach oder liest sich selbst vor. Der zweite Typ ist der Seh-Typ. Dieser Typ erfasst mit den Augen und benötigt Bilder, er visualisiert und strukturiert sich wichtigen Lernstoff durch z.B. Mind-Maps oder Tabellen. Außerdem braucht dieser Typ einen aufgeräumten und strukturierten Arbeitsplatz. Der dritte Typ ist der Lese-Typ: Er lernt gern mit Texten und durch wiederholtes Lesen. Er markiert sich dabei Wichtiges und bereitet Prüfungsfragen schriftlich vor oder fasst Texte zusammen, um sich diese wiederholt durchzulesen. Der vierte Typ ist der Schreib-Typ: Er prägt sich Dinge ein, indem er sich den Lernstoff wiederholt aufschreibt und Wichtiges schriftlich zusammenfasst und sich kleine Spickzettel schreibt, die er in der Prüfung dann aber tatsächlich nicht braucht.

Na hast du dich in einem Lerntyp erkannt? Dann achte in Zukunft darauf, so zu lernen, wie es deinem Typ entspricht. Das Lernen wird dir leichter fallen. 

Unabhängig davon welcher Lerntyp du bist, gibt es ein paar generelle Tipps und Facts, was wichtig ist, wenn du lernst. Ich möchte dir daher folgende Checkliste an die Hand geben.

  • Nummer 1: Lerne nicht nur Fakten, sondern denk Dich in deine Rolle hinein! Versuche das Gelernte mit deiner Rolle als Pflegekraft zu verbinden und überlege dir, wann oder wozu du das Gelernte brauchst.
  • Nummer 2: Lerne verteilt, quasi Häppchenweise, und vermeide Binge-Lernen, indem du alles in dich reinstopfst und anschließend überquillst.
  • Nummer 3: Mach Pausen, denn Gelerntes muss sich setzen und sozusagen verdaut werden. Vor allem Schlaf ist wichtig, im Schlaf wird das Gelernte erst verarbeitet und abgespeichert.
  • Nummer 4: Sei aktiv: Sport hilft beim Lernen. Wenn du Lernstoff wiederholst, dann mache das z.B. mal bei einem Spaziergang oder treibe zwischen anstrengenden Lernsessions eine Runde Sport
  • Nummer 5: Nutze einen festen, ausreichend großen und gut beleuchteten Arbeitsplatz! Dein Arbeitsplatz soll einladend sein und dich motivieren.
  • Nummer 6: Sorge für eine ruhige Lernumgebung und schalte Störquellen ab. Wir lassen uns viel zu leicht von Dingen ablenken. Schalte dein Handy direkt in den Flugmodus, um dich vor diesem Zeitdieb zu schützen.
  • Nummer 7: Nutze alle deine Sinne beim Lernen! Umso vielfältiger wir lernen, desto mehr behalten wir.
  • Nummer 8: Gerade, wenn du kein Land in Sicht siehst und einen großen Berg an Lernstoff vor dir hast: Erstelle dir Zusammenfassungen!
  • Nummer 9: Geteiltes Leid ist halbes Leid: Lerne auch mal in der Gruppe! So könnt ihr vor allem praktisch üben und über Gelerntes sprechen.
  • Und zu guter Letzt Nummer 10: Sei motiviert und habe Spaß! Du lernst für deine Zukunft als Pflegekraft.

Lernen ist die eine Seite – eine Prüfung erfolgreich zu absolvieren die andere. Und da warten sowohl schriftliche als auch praktische auf dich. Wir gehen alle unterschiedlich mit Druck und Prüfungssituationen um. Dem einen liegen schriftliche Prüfungen mehr, der andere fühlt sich in Action und mit praktischen Prüfungen wohler. Zuallererst möchte ich, dass du weißt, dass Nervosität und Aufregung eine ganz normale körperliche Reaktion sind. Diese sind gut, wenn auch manchmal etwas lästig, aber sie schärfen deine Sinne, fördern deine Konzentration und verbessern deine Leistungsfähigkeit. Allerdings ist die Dosis entscheidend, denn zu viel Nervosität beseitigt den positiven Nebeneffekt! Aber auch eine zu große Ruhe ist nicht gut, denn sie mindert deine Leistung. Nimm also eine gesunde Portion Nervosität als etwas Positives an!

Hast du in der Prüfung trotzdem Sorge vor einem Blackout? Sei beruhigt, denn tatsächlich tritt ein Blackout viel seltener auf, als befürchtet. Wichtig zu wissen: das Gelernte ist nicht plötzlich weg, sondern aufgrund der Nervosität und Aufregung sorgt die Stressreaktion dafür, dass dein Gehirn quasi blockiert ist. Und deswegen kommst du in dem kurzen Moment nicht an das Wissen ran. 

Das heißt Regel 1: Bewahre Ruhe und verfalle nicht in Panik, denn dein Wissen ist weiterhin da!

Regel 2: Bringe deine Gedanken wieder in Fluss und dann kannst du in der Prüfung aktiv auf das Gelernte zugreifen. Das kann verschieden aussehen.

Lass Dampf ab! Wenn es dir möglich ist, stehe kurz auf oder verlass den Raum, gehe auf die Toilette oder atme einfach ganz tief durch.

Beschäftige und lenke dich ab! Trink einen Schluck oder iss etwas, denke an deinen letzten Urlaub, schreibe die Aufgabe ab oder nutze die Alphabet-Technik: das heißt schreibe das Alphabet von A bis Z auf oder wenn du in einer praktischen Prüfung bist, wechsle ein paar nette Worte mit deinem Patienten oder Bewohner, den du versorgen sollst

In schriftlichen Prüfungen: Mache eine unzensierte Ideensammlung: Ist die Zeit knapp, lies die Aufgabe trotzdem in Ruhe noch einmal durch & schreibe alles auf was dir dazu einfällt.

Bring dein Gehirn und Körper in Schwung: Führe kleine Koordinationsübungen mit den Fingern aus oder mache Überkreuzbewegungen und schüttle deine Hände und Füße aus

Und zu guter Letzt, habe Vertrauen in dich und sage dir, dass du das kannst.

Ich hoffe, du hast Neues über Lernen und Aufregung vor schriftlichen und mündlichen Prüfungen erfahren und kannst nach dieser Podcastfolge positiv in deine nächste Prüfung starten. Ich wünsche dir viel Erfolg für deine Ausbildung und Freude an all den neuen Dingen, die du auf deinem Weg noch lernen wirst.

Das war HörensWert – der Podcast rund um deine Ausbildung im Rahmen von WERTGESCHÄTZT – einer Initiative von Betriebskrankenkassen.

Druckmedien erstellen

Zur Erstellung von Druckmedien beginnst du damit, den API-Schlüssel in das Eingabefeld einzugeben. 
API Schlüssel: placid-eggzwpi4zgt0trhy-ohazuelnudvxebyd

Nach erfolgreicher Eingabe des API-Schlüssels wählst du die gewünschten Medien über die vorhandenen Templates aus. Füge Logos, Texte usw. in die entsprechenden Eingabe- oder Upload-Felder ein.

Schließe den Vorgang ab, indem du auf den “Generieren”-Button klickst, und die erstellten Medien werden automatisch im Downloadordner für dich abgelegt.